Türsturz einbauen (in tragende Wand)

 

Ich muss in eine tragende Wand einen Türsturz einbauen.

Danach mache ich einen Mauerdurchbruch für eine neue Türe. Die alte Türe daneben wird zugemauert.

Dabei gibt es einiges zu beachten, denn in eine tragende Wand einen Türsturz einbauen ist nicht ganz ohne. Denn bei Fehlern können schwere Schäden am Gebäude die Folge sein!

Wichtig!: Alles was ich in dieses Artikel/Video zeige und erkläre ist keine Handlungsaufforderung! Du bist für deine Handlungen selbst verantwortlich. Ich zeige dir nur, wie ich den Türsturz eingebaut habe nachdem ich mich von einem Fachmann habe beraten lassen!

 

Frag vorher einen Fachmann

Wenn du solche Arbeiten selbst erledigen willst sprich davor bitte unbedingt mit jemandem darüber, der sich auskennt. Einen Maurer aus deinem Bekanntenkreis beispielsweise. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, solltest du einen Statiker beauftragen. Der vermisst das Ganze und berechnet alles und sagt dir dann was zu tun ist.

Ich bin der Meinung ein guter Maurer, oder besser Maurermeister, der das Ganze in seinem Berufsleben schon mehrfach gemacht hat, kann dir das mindestens genauso gut oder besser sagen wie ein Statiker. Der kennt sich nämlich damit auch aus und ist vom Fach. Der kennt vor Allem auch die Praxis. Mir ist der Praktiker lieber als der Theoretiker. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Wenn du es wirklich richtig berechnet haben willst, sozusagen mit Stift & Siegel, führt kein Weg am Statiker vorbei.

Im näheren Bekanntenkreis habe ich zwei Maurer. Ich habe mit beiden gesprochen und deren Meinungen und Wissen angehört. Schlussendlich habe ich auf den mit mehr Berufserfahrung im Altbau gehört.

So gehe ich bei allen Dingen vor, bei denen ich selbst kein Fachmann bin und mich nicht gut auskenne. Ich informiere mich und eigne mir möglichst viel Wissen an. Bei kritischen Dingen spreche ich dann eben noch mit dem Fachmann bevor ich anfange. Und dann lerne ich am Besten durch’s Tun!

Hier möchte ich dir einfach zeigen, was ich dabei gelernt habe und welche Erfahrungen ich gesammelt habe. Du profitierst dadurch von meinem Wissen und gehst nicht völlig Ahnungslos ins Gespräch mit deinem Fachmann.

 

Material zum Türsturz einbauen

Bevor wir anfangen zu arbeiten zeige ich dir erst einmal das benötigte Werkzeug & Material. Ich habe für dich auch alles auf der ‘Einkaufsliste Türsturz einbauen‘ in meinem Onlineshop zusammengefasst.

 

Vorbereiten & Absichern

Als ersten Arbeitsschritt habe ich die Wand vermessen und die spätere Türe eingemessen und angezeichnet. Jetzt siehst du wo der Türsturz ins Mauerwerk muss und die Tür später entstehen soll. Oben drüber habe ich jetzt schon einmal etwas Mauerwerk freigearbeitet um Platz für den Türsturz zu machen.

Das gibt später eine 86er Tür. Sprich: Ein Maueröffnungsmaß von circa 88 bis 90 Zentimeter. Der Sturz darüber braucht dann noch auf jeder Seite sogenannte Auflieger. Das ist dann der Teil welcher über die Türöffnung hinaus ins Mauerwerk geht. Diese Auflieger sind eigentlich der wichtigste Teil des Sturz, da diese die Kraft ins Mauerwerk ableiten. Ein Maurer rechnet normalerweise mit mindestens zwölf Zentimeter Aufflieger pro Seite. Ich habe so circa 15 bis 17 Zentimeter pro Seite.

 

Decke abstützen

Das Abstützen der Decke etc. darf nicht vernachlässigt oder auf die leichte Schulter genommen werden. Extreme Bauschäden und Lebensgefahr können die Folge sein!

Vor allem wenn du den Türsturz in eine tragende Wand einbauen willst.

Bei mir handelt es sich um eine tragende Wand. Das war früher mal eine Außenwand bevor auf der anderen Seite später der Stall angebaut wurde. Die Wand ist circa 40 Zentimeter dick. Das sind eineinhalb Backsteinlängen. Hier wurde immer eine Reihe Backstein längs gemauert und eine quer um 90° versetzt.

In dieser Wand liegen verschiedene tragende Elemente auf. Auf der einen Seite der Wand kommt ein tragender Deckenbalken des Fachwerks. Auf der anderen Seite liegt eine Berliner Decke auf.

Der tragende Deckenbalken auf der einen Seite wurde durch einen Bausprieß abgestützt. Die Berliner Decke wurde unter drei Stahlträger, welche in den Bereich des Türsturzes reichen, mit Bausprießen abgefangen.

Das Mauerwerk über dem künftigen Sturz wollte ich ursprünglich sichern, indem ich zwei Löcher durch die Wand stoße, Balken durchschiebe und beidseitig absprieße.

Dadurch, dass ich zwei Stahlbetonstürze mit ca. 17 cm Tiefe verbaue habe ich eine einfachere Möglichkeit gefunden. Dazu entferne ich die halbe Wandstärke an Mauerwerk, sodass ein Stahlbetonsturz in die Öffnung passt. Das Mauerwerk über der Öffnung hält normalerweise durch die Spannung und Eigenkraft. Zu Sicherheit habe ich trotzdem nochmal ein Bausprieß diagonal dagegen gestellt. Falls es doch nicht hält, kommt aber höchstens das Mauerwerk über der Türsturzöffnung runter. Dann musst ich danach eben alles wieder auf den Sturz hochmauern. Das sind dann aber keine Schäden an der Bausubstanz. Alle Sprieße habe ich am Boden oder gegeneinander gegen wegrutschen und/oder umfallen gesichert.

Wenn das Mauerwerk für die Öffnung fertig ausgespitzt ist schiebe ich den Sturz in die Öffnung und richte diesen mit dem Gummihammer und dem Stemmeisen aus, sodass dieser im Wasser liegt. Danach wird der Stahlbetonsturz mit Mörtel ausgefugt und der Selbe Vorgang wird auf der anderen Seite wiederholt.

 

Türsturz einbauen und ausfugen: Schritt für Schritt

Wenn du einen Türsturz einbaust ist es extrem wichtig, dass du eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Türsturz und dem umliegenden Mauerwerk herstellst. Das bedeutet:  Es dürfen keine Zwischenräume und Hohlräume vorhanden sein. Alle Stellen, die jetzt noch offen sind weil der Stahlbetonsturz ein anderes Maß hat wie die Maueröffnung, werden fest mit Mörtel aufgefüllt. Also beim Ausfugen mit Zementmörtel wirklich richtig gut rein drücken und fest stopfen sodass da wirklich keine Luftblasen und Hohlräume mehr sind.

Wenn du dir unsicher bist wie der Mörtel angerührt wird, lass es dir von deinem Maurer zeigen und halte dich an die Anweisung im Datenblatt/auf der Packung.

Zum Ausfugen nehme ich eine Kelle voll Mörtel die Traufe. Die Traufe setze ich direkt an der Fuge an und schiebe mit der Stopfkelle den Mörtel in die Öffnung. Lieber kleine Mengen in die Fuge schieben, dann geht das Stopfen leichter und besser. Dauert zwar länger, aber dafür ist das Ergebnis besser.

Auf diese Weise fülle ich jetzt die komplette Fuge um den Türsturz herum mit Zementmörtel. Aber bitte wirklich nur Fugen damit ausfüllen. Größere Löcher mit Backstein(-stücken) ausfüllen.

Wenn alles ausgefugt ist muss der Mörtel 28 Tage abbinden. Danach kann dann der Mauerdurchbruch für die Türe gemacht werden.

Dabei muss geprüft werden ob wie bei mir auf der Wandinnenseite zwischen den beiden Stahlbetonstürzen eine ca. 1 – 2 cm breite Fuge besteht. Diese fülle ich auch noch komplett mit Zementmörtel, damit auch hier eine kraftschlüssige Verbindung besteht.

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Jens

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